Buchbinder stellen Bücher her, inklusive Einband und gedruckter Form. Dabei reichen die Arbeiten von Satz, Layout, Druckarbeiten, Herstellung und Verbindung des Buchblocks bis hin zur künstlerischen Gestaltung. Die Buchbinderei als Gewerbe ist erst im späten Mittelalter entstanden. Es blieb eine rein handwerkliche Tätigkeit, bis im 19. Jahrhundert sich die maschinelle Großproduktion etablierte. Heutzutage unterscheidet sich die Herstellung nach einer handwerklichen oder industriellen, maschinellen Arbeit.
Die Kunst des Buchbindens wurde dort vollzogen wo man Bücher schrieb und einsetzte, in Kirchen und Klöstern. Die Anzahl der Bücher war allerdings sehr gering, da es den Berufsstand des heutigen Buchbinders noch nicht gab. Die Mönche konnten nicht ihren Lebensunterhalt damit verdienen. Sie banden und dekorierten sie mit einem kunstvollen Einband. Es wurden zu einem späteren Zeitpunkt nicht nur Bücher für den eigenen Bedarf gebunden. Buchbindungen wurden ebenfalls in Auftrag gegeben. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurden Buchbindereien in Klöstern als Gewerbe betrieben. Besonders Studentenbuchbinder waren zu dieser Zeit besonders gefragt. Sie brachten sich die wichtigsten Handkniffe bei und verdienten nebenbei noch zusätzlich Geld. Nicht alle die für Universitäten ihre Bücher banden, studierten auch selber. Sie lebten allerdings mit Studenten in anderen Studentenheimen, in denen sie ihre Arbeiten durchführten. Da viele der Menschen in frühester Zeit wertvolle Bücher nicht zum Binden fortgeben wollten, reisten viele Buchbinder als fahrende Handwerker.
Zwischen dem 15. und dem 16. Jahrhundert entwickelte sich ein Konkurrenzkampf zwischen klösterlicher und bürgerlicher Buchbinderei. Noch immer war kein Gewerbe entstanden. Spielkartenmacher verdienten sich eine goldene Nase mit der Buchbinderei. Buchbinder trieben in der Stadt einen regen Buchhandel. Sie waren die einzigen, die in der Lage waren, dem Kunden auch ein fertiges Produkt zu präsentieren. Die Buchbinderei knüpfte immer mehr Kontakte zum Buchwesen. Das bürgerliche Handwerk gewann deutlich die Oberhand gegenüber dem klösterlichen Handwerk. Bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts hatten in Basel bürgerliche Buchbinder einen sehr guten Stand. Zünfte wurden gegründet. Bis Ende des 17. Jahrhunderts war jeder in einer Zunft. Gab es keine Zunft in einem Ort, so wurden die Meister der Zunft verpflichtet, eine Zunft in dem nächstgelegenen Ort zu suchen und sich mit ihr vereinen. Eine Ausbildung erfolgte in den Zünften in den Haushalten der Meister. Bis zur Gesellenprüfung lebte und arbeitete der Lehrling in der Meisterfamilie. Es war damals üblich, dass man eine Stelle bekam, sobald der letzte gestorben war. Viele Buchbinder waren durch die Armut gezwungen, sich neu zu organisieren. Aus den ehemaligen Zünften entstanden im 19. Jahrhundert die heutigen Gewerkschaften und Berufsverbände. Der Buchmarkt des 19. Jahrhunderts gedieh in rasender Geschwindigkeit. Eine Vielzahl neuer Bücher sollten preisgünstig, schnell, einheitlich gebunden auf den Markt kommen. Die Nachfrage konnte nicht länger von der Handbuchbinderei befriedigt werden. Es entstanden fabrikähnliche Großbetriebe, die sogenannten Dampfbuchbindereien. Der Handwerkseinband wurde aufgelöst und durch den massenproduzierten Verlegereinband ersetzt.
Bereits um 1900 arbeiteten über 2000 Buchbinder, darunter auch viele Frauen. Vor allem die Schnelligkeit war ausschlaggebend für einen flukturierenden Handel. Aus Buchbindern wurden hochspezialisierte Facharbeiter. Einfache Arbeiten wurden von schnell angelernten Kräften verrichtet. Darunter lag der Lohn der Frauen weit unter den Männern. Maschinen erledigten ihre Arbeiten nicht so schnell wie sie eigentlich sollten. Daher mussten viele Arbeiten noch manuell durchgeführt werden. Geeignete Maschinen wurden erst im 20. Jahrhundert entwickelt. Mehrere Personen arbeiteten zusammen, jeder hatte seine feste Aufgabe. Die Bücher wurden weitergereicht wie am Fließband. Die Arbeit erfolgte im Akkord.
Heute werden Buchbinder nach drei Bereichen ausgebildet: Buchfertigung(Serie), Druckweiterverarbeitung, sowie die Einzel- und Sonderfertigung. Nach der Ausbildung kann sich der Buchbinder im Bereich Restaurierungsarbeiten fortbilden. Weiterhin kann er sich im Bereich Gestalter/in im Handwerk (Akademie der Gestaltung München) qualifizieren. Jährlich werden die Preise der Stiftung Buchkunst auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober für handwerklich und künstlerische ambitionierte Buchprodukte vergeben. Die schönsten Bücher werden seit 1966 vergeben, die auf der Messe ausgestellt werden.
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