Der ersten Definition nach sind mit Gewürzen Teile von Pflanzen gemeint, die wegen ihres natürlich enthaltenen Geschmacks und Geruchsstoffen als würzende oder geschmacksgebende Zutat für Speisen aller Art eingesetzt werden. Salz wird demnach nicht als Gewürz bezeichnet. Nach einer weitergehenden Definition hingegen sind Gewürze Stoffe, die der Geschmacksverbesserung von Speisen oder auch der Bekömmlichkeit dienen. Dieser Erklärung nach ist Salz ein Gewürz. Im Europa des Mittelalters und der Neuzeit spielten Gewürze eine ähnliche wirtschaftliche und politische Rolle, wie Erdöl heute. Sie wurden nicht nur zum Würzen benötigt, sondern auch als Grundlage für Arzneimittel, und vor allem zum Konservieren von Speisen, und waren deshalb extrem wertvoll. Der Handel mit Gewürzen, vor allem aus Asien, war daher ein sehr gewinnbringendes Geschäft, durch das zunächst meist arabische Staaten, aber auch die italienischen Stadtstaaten, und später die Kolonialmächte sehr reich wurden, weshalb sie ihre Monopolstellung auch mit Waffengewalt verteidigt haben. Die europäische Expansion begann ab dem 15. Jahrhundert mit der Erschließung der Gewürzroute, dem Seeweg von Europa zu den Inseln Hinterindiens.
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