Das Spritzgießen (oft als Spritzguss oder Spritzgussverfahren bezeichnet) ist ein Urformverfahren, das in der Kunststoffverarbeitung eingesetzt wird. Mit diesem Verfahren lassen sich Formteile in großer Stückzahl herstellen. Dazu wird mit einer Spritzgießmaschine der Kunststoff in einer Spritzeinheit plastifiziert und in ein Spritzgießwerkzeug eingespritzt. Der Hohlraum des Werkzeugs bestimmt die Form und die Oberflächenstruktur des fertigen Teils. Teile von wenigen Zehntel Gramm bis in den zweistelligen Kilogramm- Bereich sind herstellbar. Mit dem Spritzgießen lassen sich Gegenstände mit hoher Genauigkeit und Massenprodukte in kurzer Zeit herstellen. Dabei kann die Oberfläche des Bauteiles nahezu frei gewählt werden, denn es lassen sich glatte Oberflächen für optische Anwendungen, Narbungen, Muster und Gravuren herstellen. Das Spritzgussverfahren ist für größere Stückzahlen wirtschaftlich sinnvoll. Die Kosten für das Werkzeug machen einen großen Teil der notwendigen Investitionen aus und dadurch ist selbst bei einfachen Werkzeugen die Schwelle der Wirtschaftlichkeit erst bei einigen tausend Teilen erreicht. Eine Spritzgießmaschine (Kunststoffspritzgießmaschine, oft SGM genannt) ist eine Maschine, die aus Kunststoffgranulat direkt verwendbare Kunststoffteile herstellt. Je nach verwendetem Verfahren (Thermoplast- Spritzgießen, Duroplast- Spritzgießen, Elastomer- Spritzgießen) werden verschiedene Bauteile der Maschine temperiert. Spritzgießmaschinen bestehen generell aus zwei Teilen und zwar der Spritzeinheit, die das Kunststoffgranulat aufbereitet und unter Druck in das Werkzeug einspritzt, und der Schließeinheit, die das Werkzeug aufnimmt und es öffnet und schließt.
Alteingesessene Kunststoffspritzgiessereien sind beispielsweise in Solingen, Augsburg, Wuppertal und Coburg zu finden.
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