Unter der Legasthenie versteht man im Allgemeinen eine massive und auch lang andauernde Störung des Erwerbs der Schriftsprache. Die betroffenen Personen (Legastheniker genannt) haben oft große Probleme mit der richtigen Umsetzung der gesprochenen zur geschriebenen Sprache und umgekehrt. Beratungsstellen für von Legasthenie betroffenen Menschen und deren Angehörigen finden sich unter anderem in Wilhelmshaven, Wuppertal und Hamburg. Als Ursache für die Legasthenie werden von den Wissenschaftlern eine genetische Disposition, Probleme der auditiven und visuellen Wahrnehmungsverarbeitung, der Verarbeitung der Sprache und vor allem der Phonologie angenommen. Die Störung tritt in den meisten Fällen isoliert und erwartungswidrig auf, das heißt die schriftsprachlichen Probleme entstehen, ohne dass es eine plausible Erklärung wie eine generelle Minderbegabung oder schlechte Beschulung der betroffenen Personen gibt. Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie geht davon aus, dass in Deutschland ungefähr vier Prozent der vorhandenen Schüler von einer Legasthenie betroffen sind. Bei frühzeitiger Erkennung können die Probleme meist kompensiert werden, doch je später eine Therapie ansetzt, desto geringer sind in der Regel die Effekte auf den jeweiligen Legastheniker. Jeder legasthene Schüler hat verschiedene Stärken und Schwächen, auf die man mit besonderen Hilfsmitteln und Technologien reagieren kann, wobei es aber keine universell anwendbare Lösung für alle Probleme gibt. Eine behutsame Auswahl der richtigen Ausrüstung und passenden Software wird es nahezu allen Legasthenikern leichter ermöglichen, nötige Kompensationsstrategien zu entwickeln, um dadurch auf die Dauer auch selbständig arbeiten zu können.
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