Auf See wurden bis in das frühe 20. Jahrhundert fast ausschließlich solche Personen bestattet, die auch als Angehörige einer Schiffsbesatzung auf hoher See starben und eine herkömmliche Beisetzung des Leichnams an Land nicht beziehungsweise nur schwer möglich war oder ein Transport bis zum nächsten geeigneten Hafen nicht praktikabel erschien. Auch Seuchenschutzgründe spielten bei den frühen Seebestattungen eine entscheidende Rolle. Mit dem vermehrten Aufkommen der Feuerbestattung seit Anfang des 20. Jahrhunderts wandelte sich die Funktion der bekannten Seebestattung in grundlegender Weise, da diese Bestattungsform nun weiteren Kreisen der Bevölkerung zugänglich wurde und ihren bisherigen Charakter als "Notbestattung für auf See Verstorbene" verlor. Die Beisetzung der Überreste eines zuvor eingeäscherten Verstorbenen im Meer entwickelte sich zu einer populären Alternative zur Bestattung im Sarg oder in einer Urne auf einem entsprechenden Friedhof. Unternehmen die sich mit Seebestattungen beschäftigen sind unter anderem in Berlin, Koblenz, Bielefeld und Frankfurt ansässig.In Deutschland ist es seit dem Jahr 1934 möglich, statt einer gängigen Friedhofsbestattung eine spezielle Seebestattung vorzunehmen. Für diese Seebestattung wird die jeweilige Asche in einer speziellen Seeurne außerhalb der so genannten Dreimeilenzone (speziell eingezeichnete Seegebiete in Seekarten) in der Regel über "Rauhem Grund" nach den traditionellen seemännischen Bräuchen den Fluten des Meeres übergeben. Der zuständige Kapitän des Schiffes spricht bei der Seebestattung die Trauerrede. Mit dem so genannten "Rauhem Grund" sind Gebiete gemeint, in denen keine Fischer ihrer Arbeit nachgehen und auch kein Wassersport getrieben wird.
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